Nachdem unser Dojo bereits viele spannende Trainerpaarungen auf einem Lehrgang in Berlin zusammengebracht hat, waren nun zwei ausgewiesene Kumiteexperten gebündelt in Berlin - Risto Kiiskilä und Detlef Krüger. Die beiden Trainer aus quasi 2 Generationen haben sich perfekt ergänzt: während Sensei Kiiskilä die Bewegung an sich und zum Gegner hin übte mit den Schwerpunkten richtige Belastung, Abdruck und Spannung nur der benötigten Muskulatur im Ziel, nahm Sensei Krüger das Thema Beobachtung und aktive Reaktion auf Techniken des Angreifers in den Fokus.
Beide Trainer können methodisch hervorragend vermitteln, vom Leichten zum Schweren, von der einfachen Bewegung zur komplexen Kombination und Partnerübung. Dazu gehört auch, dass man entgegen immer wieder aufkommender Diskussionen im Kihon Ippon nicht beim Jodan Tsuki Angriff nach beiden Seiten mit Age Uke mit demselben Blockarm ausweicht, ohne z.B. noch zusätzlich mit dem Bein zurückzusetzen. Wenn man konsequent angreift, funktioniert der Block nicht und spätestens im Jiyu Ippon Kumite gar nicht mehr!
Risto Kiiskilä sensibilisierte vor allem für zu geringen Rumpfeinsatz, undynamische Bewegung und fehlerhafte Spannung insbesondere während der Bewegungsphase. Und dazu das Zitat: "Für einen dynamischen Tsuki benötigt man die Grundschule. Gleichzeitig steht die Grundschule einem bei bestimmten Techniken auch im Weg." Ergo, man muss sich aus der Grundschule auch weiterentwickeln.
Was wieder klar wurde - es gibt nicht den Tsuki, es gibt für jede Situation einen Tsuki, also auch dementsprechend viele Übungsformen (direkter/indirekter/im vorwärts Gehen/im rückwärts Gehen/im seitlich Ausweichen...). Und alle sollten dabei so trainiert werden, dass ein Ippon herauskommt.
Detlef Krüger wiederum schärfte den Blick für die Aktionen des Gegners und zielgerichtete Blockauswahl als Vorbereitung für den eigenen Konter - öffne ich die Deckung des Gegners oder schließe ich sie mit meinem Block und wo liegt dann das Ziel für meinen Tsuki und wie ist mein Timing. Eine erstaunlich anstrengende Konzentrationsaufgabe über die Dauer einer Trainingseinheit!
Auf jeden Fall rauchten die Köpfe und die Fußsohlen bei dem gleichzeitig guten Gefühl - man wurde nicht nur unterhalten sondern hat wieder etwas gelernt!
Oss
Dirk Zimmermann