Von Samstag den 19. bis Ostermontag den 21. April 2014 fand der 1. Saarbrücker DJKB Osterlehrgang statt. Initiator und Ausrichter dieses Lehrgang war Sensei Ahmet Sönmez 6. Dan.
Die Idee des Lehrganges war es, den Karatekas einen Intensivlehrgang in Karate anzubieten. Um das breite Spektrum des Ippon Karate aufzuzeigen und den Teilnehmern näher zu bringen, wurde in die Organisation des Lehrgang viel Herzblut investiert. Dieses Herzblut war über die Dauer des Lehrganges zu spüren.
Um die Trainingsinhalte niveaugerecht vermitteln zu können, wurden den Teilnehmern drei Gruppen angeboten. Sowohl Anfänger, Mittelstufe und Fortgeschrittene kamen in den Genuss unter allen drei Sensei's zu trainieren. Die Trainingszeiten und die Pausen zwischen den Einheiten waren gut gewählt. Dadurch gelang es, in einer sehr kurzweiligen Zeit, drei Trainingseinheiten zu integrieren ohne das der komplette Tag eingenommen wurde.
In den Pausen war genug Zeit vorhanden Energie und Kraft zu tanken ohne komplett auszukühlen. Somit war man in der Folgeeinheit noch gut aufgewärmt und musste nicht bei null anfangen.
Wohl als wichtigster Punkt im Vorfeld zu diesem Lehrgang stand die Auswahl der Sensei's. Hier waren drei hochgraduierte Dan-Träger ausgesucht worden. Alle drei Sensei's waren von Anfang bis zum Ende des Lehrganges hochmotiviert und engagiert. Dies konnte man unter anderem an den ungeplanten Verlängerungen fast jeder Trainingseinheiten spüren. Auch die Gespräche mit den Sensei's und Schülern zwischen den Einheiten hat dies wiedergespiegelt.
Hans Körner 6.DAN, Julian Chesse 5. Dan und Detlef Krüger 5.Dan vermittelten einen kleinen Teil Ihres Repertoires an die Schüler. Wobei die oben aufgeführte Reihenfolge der Lehrer nichts über deren Qualität aussagen soll. Die Lehrinhalte aller 3 Lehrer waren auf höchstem Niveau und haben zu keinem Zeitpunkt etwas vermissen lassen.
Durch die Wahl der Sensei's wurden drei in sich verschiedene Arten von Training angeboten, sofern man die Einheiten 1:1 miteinander vergleichen würde. Doch die Kombination der drei Ansichten zum Karate, und die vertretene Philosophie jedes Einzelnen hat diesen Lehrgang in eine homogene Sache verwandelt.
Hans Körner hat sein klares und schnörkelloses Ippon Karate gelehrt. Er vermittelt die Kompromisslosigkeit einer Karatetechnik. Neben der eigen ausgeführten Technik gibt es keinen Platz für die des Gegners. Das Vertrauen in die eigene Technik und den unmissverständlichen Erfolg durch Ippon. Dem einen oder anderen war dies oftmals nur mental möglich, jedoch der Wille dies anzunehmen und auch körperlich umzusetzen war bei allen Teilnehmern sichtbar. Seine präzise und dadurch schnellen Techniken haben die Mehrheit der Teilnehmer nachhaltig beeindruckt.
Detlef Krüger gab einen Einblick in die Vorstufe des Freikampfes. Seine Training baute 3 Tage aufeinander auf und verlor weder während den Einheiten, noch über die Tage den roten Faden. So wie er uns lehrte keine unnötige Zeit für Alibiebewegungen vor der Ausführung einer Technik zu verschwenden, so setzte er auch sein Training um. Keine abweichende Elemente oder Techniken die nicht wie Perlen an einer Schnur geknüpft waren. Die perfekte Didaktik sein Wissen an die Teilnehmer zu transferieren war einfach klasse.
Er baute sukzessive den eigen Aktionsraum von einem gefühlten 2D, in einen teilweise gelebten 3D Raum um.
Julian Chesse vermittelte den Teilnehmern Bunkai auf seine ganz besondere Art. Er übernahm den Part der blitzschnellen und präzisen Techniken direkt am Gegner. Die Nuancen beim Ausführen der Technik entscheidet zwischen Ippon oder Konter des Gegners. Seine Demonstrationen waren nicht nur eine Augenweide für den Karateka. Sie zeigten die Weichheit des Karate und zugleich die Härte am Endpunkt einer Technik. Die Perfektion zwischen Entspannung und Anspannung und zu jedem Zeitpunkt die Ruhe und Übersicht zu behalten war einzigartig. Seine Einheiten waren in sich abgerundet und standen in der Homogenität des Lehrganges.
Auch wenn die Teilnehmerzahl bei diesem Lehrgang bedauerlicherweise nicht so groß wie erwartet war, ist diese Veranstaltung sehr gelungen. Dies spiegelt sich auch in der sehr familiären Atmosphäre des Lehrgangs wieder. An den zwei Abenden trafen sich eine große Anzahl der Teilnehmer zu einem gemeinsamen ausklingen des Tages im Restaurant. Es wurde viel gelacht und jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit ein persönliches Gespräch mit einem der drei Sensei's zu führen, oder das ein oder andere Bier zu trinken.
Für alle die nicht teilnehmen konnte, sei gesagt das sie etwas verpasst haben. Wie zu Anfang im Bericht beschrieben, wird dieses Spektrum an Karatewissen nur selten auf Lehrgängen in dieser Dichte angeboten.
Das Positive bleibt, der Lehrgang soll im nächsten Jahr wiederholt werden. Der Zeitpunkt wird jedoch wohl eine Woche nach Ostern sein. Somit soll es auch den Karatekas möglich sein teilzunehmen, welche durch Ostern verhindert waren.
Oss