01.02 - 02.02.2014
Groß-Umstadt

Julian Chees in Groß-Umstadt

 

Jetzt schlägt’s 13!

Was fällt einem bei der Zahl 13 ein? Bei uns gilt die Zahl als Unglückszahl, in vielen Flugzeugen gibt es keine 13. Reihe und in vielen Hotels kein 13. Stockwerk. Und Freitag, der 13., ist ja sprichwörtlich geworden. Das ist in vielen Kulturen ganz anders und in Groß-Umstadt konnten wir am ersten Februarwochenende feststellen: Die anderen haben da Recht! Die 13 ist eine besonders schöne Zahl, denn Julian Chees gab seinen 13. Karatelehrgang in Groß-Umstadt.

Wie jedes Mal hatte der Umstädter Cheftrainer Christian Gradl, der sich auch in der Kommunalpolitik sehr für den Sport in Groß-Umstadt einsetzt, den Bürgermeister Joachim Ruppert eingeladen. Dieser brachte sogar für seinen Duzfreund Julian die – wie er es nannte – „letzte Liquidität“ Groß-Umstadts mit. Wer Umstadt kennt, weiß, dass es sich dabei natürlich um eine Flasche Umstädter Wein handeln musste...

Julians Motto für den Lehrgang schien zu sein, sich in jeder Trainingseinheit auf die Bedürfnisse einer Gürtelstufe besonders zu konzentrieren. Wer Julian kennt, weiß natürlich, dass die jeweils anderen Gruppen dabei nicht zu kurz kamen.

Im ersten Unterstufentraining am Samstag waren besonders die Weiß- und Gelbgurte gefordert, da Julian sich ausführlich mit der Heian Shodan beschäftigte. Insbesondere gelang es ihm dabei, trotz der vielen und langsamen Wiederholungen die vielen Kinder zu begeistern und zu motivieren. Nachmittags brachte Julian die Gruppe mit einer langen Bunkaikombination zum Nachdenken und ins Schwitzen. Ihm kam es anscheinend zu einfach vor, bei einer Kata zu bleiben. Stattdessen kombinierte er Techniken aus der Heian Shodan, Heian Nidan und Heian Sandan zu einer anspruchsvollen Partnerübung. Diese Mischung aus intensivem Techniktraining und spannenden Bunkaiübungen sollte sich auch im Sonntagstraining fortsetzen.

Auch die Oberstufe wurde von Anfang an richtig gefordert: Die Unsu stand auf dem Programm! Natürlich war dabei die Zielgruppe eher am rechten Ende der Halle zu finden, aber da sich Julian auf die charakteristischen Elemente der Kata beschränkte und ihnen sehr viel Zeit widmete, hatte auch die linke Hallenhälfte in diesem Training viel Spaß.

Im zweiten Training, woran sich die Gürtelprüfungen anschlossen, waren vor allem die Sentei Katas Jion, Bassai Dai und Empi an der Reihe. Details, Details und noch mehr Details – und das alles mit 102% Einsatz! Die Motivation in der Gruppe war hoch und gerade die Prüflinge hatten alle Hände voll zu tun, die Quintessenz dieses Katatrainings in der Prüfung wenigstens in Ansätzen zu zeigen. Anscheinend funktionierte es insgesamt, denn alle 14 Prüflinge konnten sich hinterher über ihre neue Graduierung freuen und diese bei einer schwungvollen Feier mit einer leckeren Pizza in einem extra für uns geöffneten Lokal feiern.

Im Sonntagstraining, das für den Trainer wegen der großen Bandbreite vom fünfjährigen Weißgurt bis zum 6. Dan besonders anspruchsvoll zu gestalten war, ging es um eine Variation der Heian Shodan. Die gesamte Kata wurde quasi an einer Stelle ausgeführt, wobei nicht nur die Unterstufe wegen der Veränderung der vertrauten Bewegungen ins Überlegen kam. Gerade auch die Schwarzgurtriege stolperte zuweilen darüber, dass die eigentlich so simplen Bewegungen plötzlich ganz anders erschienen. Abgerundet wurde das Training durch ausführliche Bunkaiübungen zu dritt, die natürlich besonders dann beeindruckend aussahen, wenn Julian sie vorführte.

Für einen fünfjährigen Weißgurt aus dem Umstädter Dojo wurde der Lehrgang zum Schluss mit Sicherheit ein unvergessliches Erlebnis: Als Julian in der Schlussrunde die lange geübte Bunkaikombination in seinem Originaltempo zeigte, fragte der Weißgurt mit großen Augen „Wie macht man das?“ Damit hatte er auf jeden Fall die Lacher auf seiner Seite, aber Julian nahm die Frage durchaus ernst und ermutigte den Jungen zu fleißigem Training. Als Julian Chees dann auch noch erfuhr, dass der Junge auch Julian hieß, war der Grundstein zu einer Freundschaft der beiden Namensvettern gelegt, die ihren ersten Höhepunkt darin fand, dass der kleine Julian beim Abgrüßen am Schluss sogar fast ganz rechts stehen durfte. Er stand an zweiter Stelle, direkt neben dem Umstädter Cheftrainer Christian Gradl.

 

Aller guten Dinge sind für Umstadt und Julian Chees also mindestens DREI-zehn. Aber damit ist natürlich noch lange nicht Schluss: Die Fortsetzung der Umstädter Chees-Lehrgänge folgt am 7. Februar 2015.

 

Alida und Christoph Euler

Karate Dojo Groß-Umstadt

 

Autor

Alida und Christoph Euler
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